Irischer Genuss in der Old Mill in Dublin

Old Mill - Copyright Karsten-Thilo RaabTextauszug: Die Einrichtung im Old Mill ist eher unaufgeregt schlicht. Viel dunkles Holz, knarzende Dielen, einfache Holzstühle, lederbespannte Sitzbänke und kleine Holztische. Nahezu jeder freie Zentimeter ist ausgenutzt, um möglichst viele Gäste unterbringen zu können. Da mutet jeder Gang für die Kellner des populären Restaurants wie ein kleiner, vertikaler Limbo-Tanz an. Die Wände sind komplett mit alten Fotos, Schildern und nostalgischen Reklametafeln zugepflastert. Die Tische sind so eng zusammengerückt, dass man fast zwangsweise mit den Nachbarn ins Gespräch kommt oder deren Konservation belauscht.

Thema: Restauranttipp für Dublin
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Ein Stück Irland mit weißem Schaumkragen

Guinness mit ShamrockTextauszug:Guinness doesn´t travel well“ sagt der Volksmund. Zwar wird das markant schwarze Bier an zahlreichen Orten der Welt in Lizenz gebraut und ist weltweit in 150 Ländern der Erde im Ausschank, doch die irischen Bierliebhaber schwören, es hätte nur dann den richtigen Geschmack, wenn es mit Wasser aus dem River Liffey in Dublin gebraut sei. Wie Champagner mit Frankreich, Wodka mit Russland und Chianti mit Italien in Verbindung gebracht wird, so ist Guinness ein unzertrennlicher Teil der Grünen Insel. „The wine of the country„, der „Wein des Landes“, wie Schriftsteller James Joyce das herbe Starkbier mit dem samtweißen Cremekragen und der etwas zähflüssigen Konsistenz einmal genannt hat, ist für Iren ein Stück des nationalen Kulturgutes. Und dies seit fast 250 Jahren.

Thema: Besuch des Guinness Storehouses
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Rechts lenken, links fahren

Linksfahrgebot Copyright Karsten-Thilo RaabTextauszug: Die Briten und ihre Nachbarn, die Iren, tun es. Andere aber auch. So zum Beispiel die Japaner, Australier, Inder, Neuseeländer und eine ganze Reihe (ehemaliger) Commonwealth-Staaten wie Malta, Zypern, die Bahamas, Jamaika, Pakistan oder Hongkong. Ebenso wie Macau, Thailand, Malaysia, Botswana, Mosambik, Namibia, Simbabwe, Kenia und Südafrika. Sie alle fahren links und sind damit nicht allein. Weltweit gibt es heute Linksverkehr in 58 Staaten. Erklärungsversuche für dieses Phänomen sind nicht minder zahlreich. Das Ganze einfach damit ab zu tun, dass die Briten und Iren irgendwie anders sind, genügt fraglos nicht.
Tatsächlich ist der Linksverkehr keine Erfindung der Neuzeit, sondern reicht zurück bis in die Zeit der alten Römer. Schon um 50 vor Christus herrschte – wie Münzen und Zeichnungen aus dieser Zeit dokumentieren – Linksverkehr.

Thema: Wissenswertes zum Linksverkehr
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Irland – grüne Insel der Pflanzensüchtigen

Textauszug: Nicht von ungefähr avanciert Irland zu einem Mekka für Pflanzenliebhaber und Botaniker aus aller Welt. Die Grüne Insel wartet nicht nur, wie oft behauptet, mit mehr als 40 Schattierungen von Grün auf, sondern auch mit einer ungeahnten Blütenvielfalt. Pate steht dabei das durch den warmen Golfstrom begünstigte, milde Klima. Und dies beileibe nicht nur in den Küstenregionen. Auch in der südostirischen Grafschaft Wicklow findet sich mit Powerscourt ein Paradebeispiel irischer Gartenbaukunst.

Thema: Die Gartenwelt von Anima in Marokko
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Tolle Trolle auf der Grünen Insel

Leprechaun Museum Copyright Karsten-Thilo RaabTextauszug: Der erste Blick täuscht. Die kleinen Hügel, die mitunter auf Äckern und Weiden ins Auge fallen und häufig mit Bäumen oder Büschen bewachsen sind, sind keine zufälligen Launen der Natur. Sie laufen auch nicht Gefahr, mit der Planierraupe beseitigt zu werden. Jeder irische Bauer umfährt sie geschickt mit Traktor und Pflug. Die unscheinbaren Hügel haben es nämlich in sich. Sie sind von Feen bewohnt und heißen im Volksmund Rath oder auf Gälisch Lis. Die Feen werden mit großem Respekt behandelt. Wer sie stört, dem droht eine böse Überraschung – so die Sage. Noch 1959 wurde in der Grafschaft Mayo die Trasse einer geplanten Straße verlegt, da sie ansonsten direkt durch einen Feenhügel geführt hätte.

Thema: Leprechauns, Feen und andere Fabelwesen in Irland
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Grüne Insel, braunes Wasser, schwarzes Bier

ShannonTextauszug: Keine Frage, auf dem Shannon und seinen Seen weht ein anderer Wind. Teilweise sogar ein rauer. Und im Augenblick kommt dieser direkt von vorne. Mit dem Effekt, dass die Wellenkämme sich auftürmen wie im Spätherbst in der Nordsee. Am Bug spritzt das Wasser meterhoch über die Bordwand. Schon kommen Zweifel auf, ob es am Wellengang liegt oder ob es gestern Abend doch ein Stout zu viel war. Mühsam kämpft sich die „Achadh“, die wir am Vortag nach einer kurzen Einführung am Killinure Point übernommen haben, über den fast 30 Kilometer langen und bis zu sieben Kilometer breiten Lough Ree. Und nicht nur wegen des hohen Wellengangs ist uns ein wenig mulmig. Schließlich hatte uns Glenda, aus deren Händen wird das Hausboot, Marke Pénichette, übernommen haben noch gewarnt: „Auch wenn es weniger bekannt ist als Nessie, so treibt im Lough Ree das eigentlich einzig wahre Seeungeheuer der Welt sein Unwesen“, versicherte Glenda mit dem Brustton der Überzeugung.

Länge: 13.321Zeichen (zuzüglich Infoteil mit 2.471 Zeichen)
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Wein, Würstchen & Poesie – Irland feiert WB Yeats

SligoTextauszug: Für viele ist der Merrion Square der wohl schönste Fleck in Irlands Hauptstadt Dublin. Die Häuser rund um den mondänen Platz gelten als das Musterbeispiel georgianischer Baukunst überhaupt und als Inbegriff für die klassische Architektur des 18. Jahrhunderts. Doch es sind nicht nur die Prachtbauten mit ihren bunten Türen, die eine magnetische Wirkung zu haben scheinen. Nein, Irlands feinste Adresse war (und ist) auch die Heimat der berühmtesten Söhne und Töchter der Grünen Insel. Besonders im Fokus steht in diesen Tagen das Haus Nummer 82. In dem Klinkerbau lebte von 1922 bis 1928 einer der größten Schriftsteller, die das Land je hervorgebracht hat: William Butler Yeats. Der oft als Vordenker der irischen Renaissance bezeichnete Poet und Essayist erblickte am 13. Juni 1865 im damaligen Vorort Sandymount, das heute ein Teil von Dublin ist, das Licht der Welt, und schrieb Geschichte, als er 1923 zum ersten Literaturnobelpreisträger aus Irland wurde.

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Vom Teufel ausgespuckt: Der Rock of Cashel

Rock of Cashel-2Textauszug: Eigentlich gelten Städte dieser Größe eher als verschlafen und sind dafür verschrieen, nicht nur nachts die sprichwörtlichen Bürgersteine hoch zu klappen. Doch davon ist im Cashel keine Spur – ganz im Gegenteil. Fast ganzjährig herrscht hier im Süden der Grünen Insel geschäftiges Treiben. Denn die 2800-Seelen-Gemeinde nennt ein besonderes Pfund, mit dem sie wuchern kann ihr Eigen: den Rock of Cashel. Schon von weitem ragt die Silhouette der eindrucksvollen Ruine der so genannten „irischen Akropolis“ mit ihren Türmen, Zinnen und Spitzgiebeln gen Himmel. Noch heute zeugt der mächtige Felsen in der flachen Landschaft des Countys Tipperary vom Glanz und der Macht des einstigen Königssitzes und avanciert nicht von ungefähr zu einem der größten Besuchermagneten Irlands.

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Hexen, Pfauenaugen & zusammengebundene Katzen

Kilkenny CastleTextauszug: Eigentlich heißt das süffige Bier Smithwick´s. Da dies für viele Nicht-Iren – vor allem nachdem Genuss von ein paar Gläschen dieses Gerstensaftes – schwer zu artikulieren ist, nannte die Guinness Brauerei das wohl schmeckende Gesöff einfach in Kilkenny um. Pate stand bei der Namensgebung die gleichnamige Stadt, in deren Mauern das Red Ale seit Generationen in der St. Francis Abbey Brauerei hergestellt wird. Kilkenny, die Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft im Südosten Irlands, wird aber nicht nur mit Bier, sondern auch mit Katzen in Verbindung gebracht. Dabei ist weniger der Kater gemeint, der sich nach unweigerlich zu viel Smithwick´s einstellt, sondern das örtliche Hurling-Team. Die Kilkenny Cats gehören seit Jahren zu den Vorzeigemannschaften in diesem Nationalsport. Ihr Name soll auf ein bekanntes Sprichwort zurückgehen, das da lautet: „They are fighting like Kilkenny cats“ – „Sie streiten wie Kilkenny Katzen.“

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Limerick – mehr als nur Unsinnverse

LimerickTextauszug: Bekannt ist der Name der Stadt und der gleichnamigen Grafschaft vor allem durch zwei Dinge – die fünfzeiligen (Unsinn-) Verse und durch Frank McCourts des autobiographischen Romans und internationalen Bestseller „Die Asche meiner Mutter“. Limerick, das auf eine Wikingersiedlung aus dem 9. Jahrhundert zurückgeht, wird durch die Flüsse Shannon und den Abbey in drei Teile gegliedert: English Town, Irish Town und Newtown-Pery, einen 1769 gegründeten Stadtteil. Mehrere Brücken verbinden die Stadtteile miteinander. Bekannteste Sehenswürdigkeiten sind die ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale St. Mary, die 1861 fertiggestellte St. John´s Cathedral und das beeindruckende King John’s Castle, das mit seinen fünf Rundtürmen und Festungswällen als das größte normannische Kastell Irlands gilt.

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Viertelmeile in Windeseile

Windhunderennen Copyright Karsten-Thilo RaabTextauszug: Kaum ist das Flutlicht eingeschaltet, da macht sich zwischen den zweibeinigen und vierbeinigen Rivalen der Rennbahn gleichermaßen Hochspannung breit. Ein immer lauter werdendes Rattern versetzt die hochaufgeschossenen, spindeldürren Windhunde in zusätzliche Unruhe. Etwas Pelziges braust im hohen Tempo vorbei und die Wartekäfige, die sogenannten Traps, springen auf. Die Sechsermeute der Greyhounds jagt dem elektrischen Hasen mit bis 70 Stundenkilometern hinterher. Ein, zwei Kurven und kaum mehr als 30 Sekunden später ist das kurzweilige Spektakel vorbei. Emsige Helfer stülpen eine Plastikbox über den falschen Hasen, während die Besitzer die aufgebrachten Windhunde einfangen.

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