Textauszug: In der weitgehend baumlosen und kargen Landschaft mit ihren rauen Klippen scheinen allenfalls Steine, Kies und Geröll zu wachsen. Dazwischen Trockensteinmauern so weit das Auge reicht. Eine Welt aus grauem Stein, die zeitweise wie poliertes Silber in der Sonne glänzt und funkelt. Besonders im Herbst ist die Brandung an den steilen Klippen gewaltig, die Gischt peitscht einige Hundert Meter weit über die Insel und überzieht Bäume und Sträucher mit einem Salzmantel. Überall haben die mitunter heftigen Stürme und scharfen Winde des Atlantiks sichtbar ihre Spuren hinterlassen. Und irgendwie drängt sich nicht nur auf den ersten Blick das Gefühl auf, die Zeit würde hier stillstehen. Auf jeden Fall aber ticken die Uhren auf den Aran Islands spürbar anders.
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Textauszug: „Wird sich jemand dieses Datums erinnern?“, schrieb James Joyce 1924 in sein Notizbuch. Gemeint ist der 16. Juni 1904, der gern als längster Tag der Literaturgeschichte bezeichnet wird. Jener Tag an dem der irische Schriftsteller seine erste Verabredung mit Nora Barnacle, seiner späteren Ehefrau hatte. Jener Tag, der sich also in diesem Jahr zum einhundersten Mal jährt und den Hunderte von Joyce-Liebhabern zum Anlass nehmen, um auf den Spuren von Leopold Bloom durch die Straßen von Dublin zu ziehen. Bloom, der bei der Namensgebung dieses inoffiziellen Feiertages Pate stand, ist der Protagonist in „Ulysses“, dem wohl bedeutendstem Werk aus der Feder von James Joyce. In enger Anlehnung an die Romanvorlage machen sich alljährlich am „Bloomsday“ Joyce-Jünger aus aller Herren Länder in Kleidung aus der vorletzten Jahrhundertwende auf den Weg durch die irische Kapitale.
Textauszug: Größenmäßig rangiert Galway hinter Dublin und Cork nur auf Rang 3. In punkto Kunst-, Musik- und Pubkultur avanciert die Universitätsstadt an der Westküste jedoch unumstritten zur heimliche Hauptstadt Irlands, ja, zu einer Kapitale der Festivals und der gälischen Kultur. Urige Pubs, moderne Bars und Clubs bestimmen gleichermaßen das Nachtleben in einer der reizvollsten Städte der Grünen Insel. Für Freunde traditioneller Folkmusik ist die berühmte Crane Bar in der Sea Road erste Anlaufstelle. Allabendlich gibt sich hier die Creme de la creme des Irish Folk ein Stelldichein, während im Roisin Dubh (www.roisindubh.net) an der Dominick Street das gesamte musikalische Spektrum von Countrymusic über Rock bis zu den Klängen russischer Zigeuner auf dem Programm steht.
Textauszug: Die Sache war eigentlich völlig einfach. Mit dem ersten Vogelgezwitscher aufstehen, runter zur Marina, in das kleine Boot mit dem Außenbordmotor steigen, auf den See hinaus schippern, die Angel auswerfen und ein paar Fische an Land ziehen. Soweit zur Theorie. Zumindest der erste Teil – der mit dem Aufstehen und der kurzen Fahrt von Kincorna Harbour über den Lough Derg – verlief auch nach Plan. Der mit einer Länge von 35 Kilometern und Breite von bis zu zwölf Kilometern größte See des River Shannon gab sich zunächst auch äußerst einladend. Leise schwappten die Wellen gegen die Bordwand, während uns Skipper und Angelexperte David O´Brien in kurzen Zügen knapp und verständlich das Basiswissen für Hobbyangler erklärt. Schnell wird der Köder über den Haken gezogen, und – schwups – ist die Angel auch schon ausgeworfen. Ganz langsam tuckern wir über den größten Binnensee der Republik Irland. Und wir haben nur ein Ziel vor Augen: Wir wollen unser Frühstück selber fangen.
Textauszug: Zu Ehren des Nationalheiligen St. Patrick wird am 17. März in Irland und von Iren in aller Welt der St. Patrick’s Day mit farbenfrohen Paraden und Festivals begangen. Auf den Straßen Irlands findet sich dann kaum einer, der sich nicht ein dreiblättriges Kleeblatt ans Reverse steckt, in Grün gekleidet ist und fröhlich winkend mit der Nationalfahne in der Hand umherzieht. Die urigen Pubs platzen aus allen Nähten. Wo sonst das Guinness in Strömen fließt, ist nun grünes Bier im Ausschank. Parallel dazu finden rund um den Globus in bekannter irischer Fröhlichkeit prächtige Paraden statt. Wobei sich Boston in den USA rühmen darf, im Jahre 1737 die erste St. Patrick’s Day Parade weltweit auf die Beine gestellt zu haben, während New York diesem Beispiel seit 1762 folgt.
Textauszug: Schon bei der Einreise zeigt Irland sein kinderfreundliches Gesicht. In diesem Fall ist es das rundliche, schief gelegte Angesicht des Zollbeamten, der den kleinsten Reisenden unserer Gruppe angrinst und sagt: „Hi, folks!“ Er weist dann noch freundlich darauf hin, dass man den knapp einen Meter großen Nachwuchs zur Passkontrolle nicht extra hochheben müsse und deutet dabei auf einen Spiegel, der an der Decke hängt. Er sei aber interessiert, endlich mal einen echten Iren zu sehen, erwidern wir und das Lächeln des Zöllners wird noch etwas breiter.
Textauszug: Überall auf der Isle of Man scheint es nur ein Thema zu geben: Peggy hier, Peggy da! Überall, wo man geht und steht, die gleichen Ratschläge: „Verpassen Sie bloß nicht Peggy! Wenn Sie in Castletown sind, müssen sie unbedingt Peggy besuchen.“ Wer diese Peggy ist, will aber irgendwie niemand verraten. Nur dass sie im Nautical Museum zu finden ist. Damit scheidet wohl aus, dass es sich bei Peggy um ein Restaurant oder eine In-Kneipe in der einstigen Hauptstadt handelt. Vielleicht ist Peggy auch ein Seehund, der sich im Freiluftbecken des Museums tummelt. Die Peggy-Hysterie zeigt auf jeden Fall Wirkung.
Textauszug: Die Isle of Man ist die Insel der zwei Gesichter. Sie ist eine Oase der Ruhe inmitten der bisweilen stürmischen Irischen See. Sie ist dünn besiedelt und verfügt über eine Reihe bemerkenswerter Naturschauspiele sowie einer beeindruckenden landschaftlichen Vielfalt. Das andere Gesicht, ein ungleich lauteres, zeigt sich immer dann, wenn sich die gecheckte Fahne für den Start der Tourist Trophy senkt. Die wohl berühmteste Motorsportveranstaltung der Welt lockt jährlich mehr als 40.000 Besucher auf die Insel, auf der dann für 14 Tage eine Art Ausnahmezustand herrscht. Besonders am Mad Sunday, dem traditionellen Höhepunkt des Rennspektakels, wird die Kapitale Douglas zur Partymeile für Motorsportfreaks aus aller Herren Länder. Gummiabrieb auf den Straßen, qualmende Auspuffrohre und ausgelassne Feierstimmung begleiten die Motorradrennen.
Textauszug: „Jersey ist ein perfekter kleiner, von der Sonne verwöhnter Minikosmos“, schwärmt Hugh Gill mit funkelnden Augen. Ein Satz wie aus einer Werbebroschüre. Doch schnell wird klar, was der rüstige Rentner meint. Denn das Leuchten in seinen Augen ist echt, ebenso die Begeisterung für das Island. Schon nach wenigen Kilometern im Fahrradsattel wird deutlich, dass die Aussage von Hugh mehr als nur leere Worte beinhaltet. Spektakuläre Klippen und wildromantische, von Palmen gesäumte Buchten bestimmen das Landschaftsbild. Malerische Dörfer und Ansiedlungen, entlegene Cottages umgeben von goldgelben Sandstränden, das bläulich schimmernde Meer sowie unzählige Felder, saftig grüne Wiesen und ein immenser Reichtum an Wildblumen ziehen an uns vorbei.
Textauszug: Spektakuläre Klippen, malerische Strände und wildromantische, von Palmen gesäumte Buchten bestimmen das Landschaftsbild. Auf nur 118 Quadratkilometern präsentiert sich Jersey als ein paradiesisches Kleinod am warmen Golfstrom – von der Sonne verwöhnt, dazu mediterranes Flair sowie ein erfrischende Mischung aus französischer Lebensart und britischem Lifestyle. So beeindruckend wie der Tidenhub, der zwischen den Gezeiten um sage und schreibe 13 Meter schwankt, gestaltet sich auch die lange, bewegte Geschichte des Islands.
Textauszug: Unter den Staaten Europas genießt Jersey in jeglicher Hinsicht eine Sonderstellung. Seit sich die Insulaner im Jahr 1204 dafür aussprachen, loyal zur englischen Krone zu stehen, genießen sie nicht nur eine 800jährige Unabhängigkeit, sondern auch zahlreiche Privilegien. Das 118 Quadratkilometer große Inselreich ist nicht Teil des Vereinigten Königreichs, gehört aber zu den Britischen Inseln. Allerdings untersteht die Insel im Verteidigungsfall der Regierung in London. Der Zwergstaat im Ärmelkanal ist auch nicht Mitglied der Europäischen Union. Als Großbritannien Anfang der 70er Jahre dem europäischen Staatenbund beitrat, wurde ein spezielles Übereinkommen getroffen, dass den freien Warenverkehr zwischen Jersey und den EU-Mitgliedsländern garantiert. Ebenso wurden der finanzielle Status, die Eigenständigkeit und die Unabhängigkeit der Insel weiterhin sichergestellt.