Textauszug: Wer hat nicht schon mal im Urlaub am Strand eine Burg aus Sand gebaut? Nichts Besonderes werden die meisten sagen; vollendete Kunst werden es diejenigen nennen, die in den vergangenen Jahren dem internationalen Sandskulpturen-Festival im portugiesischen Pêra beigewohnt haben. Alljährlich verwandelt sich seit 2003 der Badeort unweit von Albufeira an der Algarve von Mai bis Ende Oktober in einen kilometerlangen Kunstwanderpfad, wenn hier mit dem Festival Internacional de Escultura em Areia (FIESA) das weltweit größte Event dieser Art steigt.
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Textauszug: Am Fähranleger steht eine Frau mit einem wuscheligen Hund. Ihre augenfällige Kopfbedeckung sieht aus, als sei er aus dem Zwillingsbruder ihres Vierbeiners gefertigt. Über die Brücke verlassen die gut gelaunten Passagiere das mächtige Schiff. Dabei unterscheiden sich die Einheimischen durch die Wahl des Zusatzgepäcks eindeutig von den Touristen. Denn nahezu jeder hat einen „Hackenporsche“ voll mit Wein und Paletten an Dosenbier im Schlepptau. Nicht dass es die Alkoholika in Göteborg, Schwedens zweitgrößter Stadt, nicht gäbe, nein, nur die stolzen Preise im Land der Elche laden die Einwohner immer wieder zu Hamsterkäufen auf den Skandinavien-Fähren ein.
Textauszug: Die Melodie ist ebenso einfach wie eindringlich. Konkurrierende Gruppen von Studenten, Kinder und Jugendlichen ziehen durch Gamla Stan, den historischen Teil der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Stimmgewaltig lassen sie nach alter Väter Sitte das alte, ursprünglich aus Italien stammende Lied „Sankta Lucia“ und andere weihnachtliche Melodien erklingen. Im Mittelpunkt steht ein junge Frau mit Lichterkranz im Haar: Lucia, die Lichterkönigin. Mit ihrem lieblichen Gesang und den lodernden weißen Kerzen erhellt sie die längste Nacht des Jahres, die traditionell am 13. Dezember begangen wird. Begleitet wird sie von so genannten Stjärngossar, jungen Männer mit langen weißen Hemden und einer spitzen Sternenmütze.
Textauszug: Es gibt wohl kaum etwas, was hinter dem gerade einmal 50 mal 50 Zentimeter großen Fenster noch nicht in irgendeiner Form zu sehen war. Teesiebe und Gummibälle, Quietsch-Entchen, Kämme und Minibücher, aber auch Stopfkugeln, Flaschenöffner, Modellautos und Elefanten. Wertvolles und weniger Wertvolles, Kitschiges und Kunstvolles. Keine Frage, das Hoosesaggmuseum in Basel darf sich rühmen, unter den kleinsten Museen eines der größten zu sein. Hochwahrscheinlich ist es sogar das kleinste der Welt, auf jeden Fall aber eines der Ungewöhnlichsten. Denn das „Hosentaschenmuseum“ in der Schweizer Kulturmetropole kostet keinen Eintritt, kann aber auch nicht betreten werden.
Textauszug: „Vorsicht! Die Lenkung ist sehr direkt und reagiert umso sensibler, je höher die Geschwindigkeit ist“, gibt Daniel Oppliger letzte Regieanweisung, bevor die Gruppe über den Riehenring, die Klingentalstraße, die Kasernenstraße und die Untere Rheingasse mit der Mittleren Brücke ein erstes Highlight der Tour erreicht. Doch die Konzentration ist so groß, das kaum einer einen Blick auf die mittelalterliche Brücke, das linke Hand in den Blick fallende Münster oder auf die prächtigen Häuserzeilen der Baseler Altstadt wirft. „Na, glühen die Füße?“, fragt Daniel Oppliger, wohl wissend, dass dies ein ganz normaler Vorgang sei. Denn in der Regel sind die Segway-Neulinge leicht nervös und angespannt, was sich bis in die Fußsohlen überträgt.
Textauszug: Der Hahn hat noch lange nicht gekräht. Und doch sind Zehntausende auf den Beinen. Wie eine Pilgerschar machen sie sich aus allen Himmelsrichtungen unzählige Menschen auf Schusters Rappen auf in die Altstadt der Schweizer Grenzmetropole Basel. Ein Phänomen, das sich seit Jahrhunderten sechs Wochen vor dem Osterfest wiederholt. Dann nämlich beginnt die traditionelle Basler Fasnacht „wenns vieri schloot“ mit dem Morgenstraich. Um Punkt vier Uhr erlischen im Stadtgebiet sämtliche Lichter. Gleichzeitig bricht im Herzen der Rheinmetropole ein kollektiver Jubel aus. Darin scheint auch die Bitte zu verhallen, nicht mit Blitzlicht zu fotografieren.
Textauszug: Die königliche Familie ist hier schon lange nicht mehr zu Hause. Sie bewohnt seit 1962 den Palacio de la Zarzuela, ein Schloss in den Bergen von El Pardo. Lediglich zu offiziellen Anlässen und Empfängen nutz Juan Carlos den königlichen Palast im Herzen der spanischen Hauptstadt noch. Gleichwohl ist der Besuch des königlichen Palastes einer der Höhepunkt eines jeden Madridbesuches. Denn der Palacio Real ist ein Stadtschloss der Superlative. Der neoklassizistische Prachtbau aus dem 18. Jahrhundert verfügt über 2.800 Zimmer auf sechs Etagen.
Textauszug: Kellner in Madrid sind anders. Keine Frage. Da fungierten vor einigen Jahren ehemalige Strafgefangene in einem Restaurant, das von einem Geistlichen betrieben wurde, als Ober. Im Schatten der Oper erhielten Ex-Knackis als Servicekräfte eine neue berufliche Chance. Die populäre Gaststätte, die von Pfarrer Luis de Lezama gegründet wurde, heißt nicht etwa Café Viereck, obwohl die gestreiften Sitzpolster ein wenig an die staatliche Verwahranstalt mit den Gittern vor den Fenstern erinnert, sondern Taberna del Alabardero. In anderen Restaurants sind die Kellner im wahrsten Sinne des Wortes tonangebend, stellen selbst die größten kulinarischen Genüsse in den Schatten.
Textauszug: Wenn die Steine reden könnten, wüssten sie so manche Geschichte aus der Welt des Fußballs zu erzählen. Geschichten von Triumphen, von Sternstunden, aber auch Geschichten von tragischen Momenten und schmerzlichen Niederlagen. So etwa vom Finale der Weltmeisterschaft 1982, als sich Fußball-Deutschland zum dritten Mal anschickte, nach 1954 und 1974 den globalen Kicker-Thron zu besteigen – vergebens. Der Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Die DFB-Elf um Trainer Jupp Derwall wurde im Endspiel mit 1:3 von Italien gedemütigt. Doch dies ist nur eine von vielen Momentaufnahmen aus einer Arena, in der Legenden geprägt und Helden geboren wurden: Das Estadio Santiago Bernabéu in Madrid gilt als einer der bedeutendsten europäischen Fußballtempel.
Textauszug: Beige ist fast überall zu sehen. Grau ebenfalls. Letzteres als Haarfarbe; Ersteres als Farbton von Hosen und Jacken. Die allgegenwärtige Formel scheint „Je älter, desto beiger“. Und dies, obwohl das tschechische Heilbad Karlsbad als böhmischer Jungbrunnen gilt. In der Tat locken die 79 Quellen im größten Kurort des so genannten Dreibäderecks beileibe nicht nur gut situierte Rentner an, sondern Kurgäste von acht bis 80 Jahren – und dies seit vielen Generationen.
Textauszug: Vor dem Eingang tummeln sich scharenweise Fremdenführer. Neben exzellenten Ortskenntnissen haben sie noch ein weiteres gemeinsam: sie verdienen alle ihre Brötchen vornehmlich als Teppich- oder Krimskramshändler, bieten entsprechend ihre Dienste mit dem Hinweis auf den eigenen Souvenirladen an. Dort verkaufen sie „echte“ antike Münzen, Vasen und Säulenreste moderner Machart. Für die meisten Türkeibesucher ein gewohntes Bild. Und so gilt das Hauptinteresse dem antiken Ephesus, einer der am besten erhaltenen historischen Ausgrabungsstätten der Welt.