Textauszug: Seit mehr als einer Stunde gleitet der Katamaran nun bereits durch den Saronischen Golf. Auf dem Oberdeck herrscht reger Betrieb. Kaum ein Stuhl, der nicht belegt ist. Das Heer der Frühaufsteher hat den ersten Kaffeedurst längst gestillt und genießt gemütlich zurückgelegt die warme Sonne gepaart mit dem angenehmen Fahrtwind. Eine hübsche 20-jährige, vielleicht 22-jährige im bauchfreien Top lümmelt sich etwas aufreizend in einem Liegestuhl, hält dabei einen aufgespannten, bunten Regenschirm in der Hand, während ein hagerer Asiate bemüht scheint, jeden Zentimeter der nahen Küsten der Peloponnes mit seinem Camcorder lückenlos zu erfassen. Und die Küstenlinie ist lang.
Textlänge: circa 6.000 Anschläge (zuzüglich Infoteil mit 2.800 Anschlägen)
Bildauswahl lieferbar
Infos anfordern, Text oder Bilder bestellen
Textauszug: „Die Akropolis ist irgendwie wie der Kölner Dom“, flachst Alexandra Leontaritou angesichts der Tatsache, dass irgendwelche Teile des Wahrzeichens immer eingerüstet sind, um wichtige Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. Robuster scheint da das Theater des Herodes Atticus (auch Herodeion genannt) am Südhang der Akropolis zu sein. Die 161 vor Christus errichtete Freiluftbühne ist bestens erhalten und wird noch heute vor bis zu 5.000 Zuschauern im Rahmen von Konzerten und Theaterstücken bespielt. Von hier zieht sich eine Prachtstraße, die Dionysiou Aeropagitou, hinunter Richtung Plaka. Prachtbauten aus der vorherigen Jahrhundertwende und das moderne Akropolis-Museum, in dem die archäologischen Schätze der Stadt untergebracht sind, schmiegen sich an den Rand, der von üppigem Grün gesäumten Straße.
Textauszug: Die älteste und wohl auch vielfältigste Schnapsbrennerei in Athen wirkt von außen eher unscheinbar. Doch hinter der speerangelweit geöffneten Eingangstür an der Kydathineon Street wartet ein ungewöhnlicher Blickfang: Vom Boden bis zur Decke erstrecken sich über zwei Wände Regalreihen, die vollgestopft sind mit bunten Likören und Schnäpsen. Und an der gegenüberliegenden Längswand stapeln sich uralte Wein- und Sherry-Fässer. Um den Effekt noch zu verstärken, sind die unzähligen Flaschen indirekt beleuchtet, während das Licht im Ladenlokal gedämmt wurde.
Textauszug: Georgeos Stronis hat irgendwie Zappel. Das muskulöse Kraftpaket ist überaus energetisch. Kein Wort kommt ohne wilde Bewegungen von Kopf, Armen, Händen und Beinen über seine Lippen. Fast scheint es, als unterliege er dem Diktat des auf seinem T-Shirt aufgedruckten Mottos „Give muscle life“ („Schenk den Muskeln Leben“). Dabei übt der kleine, lebhafte Mann mit Schnauzer und Minibart unter der Unterlippe fast eine ähnlich große Faszination aus wie das UNESCO-Weltkulturerbe, das er vorstellt. Davon zeugt zumindest die Tatsache, dass kaum ein Besucher der 3.200 Jahre alten Ausgrabungsstätte von Mykene auf der Peloponnes nicht wenigstens einen Augenblick verharrt, um den redegewandten Zappelphilipp zu beobachten und ihm ein wenig zu lauschen.
Textauszug: Keflavík wirkt wie ein Kinderflughafen. Klein, übersichtlich, noch dazu abseits, fast schon im Nichts auf der Halbinsel Reykjanesskagi gelegen. Ein Provinz-Airport mit Anschluss in die große weite Welt. Zu verdanken haben die Isländer die bedeutendste Verkehrseinrichtung des Landes den amerikanischen Besatzern, die während des Zweiten Weltkrieges eine Start- und Landebahn am Südwestzipfel der zweitgrößten europäischen Insel anlegten. Heute gibt es hier mit dem Flugstöð Leifs Eiríkssonar ein Terminalgebäude, das den Vergleich mit kleinen Regionalflughäfen in Deutschland wie Weeze oder Ludwigshafen nicht scheuen muss. Nur mit dem Unterschied, dass hier auch Transatlantikflüge starten.
Textauszug: Manch einer prahlt mit seiner Männlichkeit. Auch von Lastwagen kennt ein jeder Aufkleber mit so peinlichen Sprüchen wie „Meiner ist am längsten“ oder „Meiner ist 18 Meter lang“. Gemeint ist hier natürlich die Fahrzeuglänge und nicht das Geschlechtsteil des Fahrzeuglenkers. Ganz anders lebt Sigurdur Hjartarson seine Faszination für das männliche Geschlechtsorgan aus. Der Isländer sammelt nicht nur Penisse, sondern stellt diese auch seit 1997 in einem eigenen Phallus-Museum in Húsavík im Norden Islands aus. Dabei führt der pensionierte Lehrer akribisch Buch über die Herkunft, den Fundort, die Maße, Charakteristika sowie die Art der Konservierung seiner ungewöhnlichen Ausstellungsstücke.
Textauszug: Die Tageszeit ist hier ohne Hilfe einer Uhr nur schwer zu erahnen. In dem Gassengewirr, das prima auch als riesiges Labyrinth durchgehen könnte, dringt zwischen den sechs- bis achtstöckigen Häusern nur wenig Licht nach unten. Teilweise sind die Gassen kaum breiter als einen Meter. Die Hausdächer beiderseits der engen Sträßchen scheinen sich fast zu berühren. Und doch bilden die schmalen, verwinkelten Gassen, „Caruggi“ genannt, gemeinsam mit denn unzähligen kleinen Plätzen das Herzstück und die pulsierende Lebensader der italienischen Hafenmetropole Genua. In der vermeintlich größten Altstadt Europas drängen sich Cafés, Blumen- und Bücherlädchen dicht an dicht mit winzigen Schuhgeschäften, Boutiquen und Kneipen. Flohmarkt- sowie Gemüse- und Obststände konkurrieren mit kleinen Läden. Hier werden Fisch und Kunsthandwerk Tür an Tür feilgeboten.
Textauszug: Toskana – die bloße Erwähnung des Namens macht unweigerlich Appetit auf ein besondere Stück Italien. Zu den Filetstückchen gehören fraglos Florenz, Pisa und Siena. Gewürzt wird das Ganze mit verträumten Dörfern zwischen langen kurvenreichen Straßen, malerischen Weinbergen, Zypressen und alten Steinhäusern. Dazu gibt es eine kräftige Prise Kultur, Geschichte und Lebensart. Dann wird das Genießerhäppchen mit herrlichem Chianti und faszinierenden Festen wie dem berühmten Pferderennen, dem Palio, in Siena verfeinert und schon ist ein Traumurlaub perfekt. Zumal der malerische Landstrich in Mittelitalien auch noch von der Sonne überaus verwöhnt wird.
Textauszug: Das geht runter wie Öl. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Frühstück wird ein Schnapspinnchen mit frischem Ölivenöl gereicht. Zugegeben, es kostet ein wenig Überwindung, daran zu nippen, und es kratzt im Abgang leicht im Hals. „Das ist gut für den Cholesterinspiegel“, versichert Valter Smilović, um sogleich selber das Glas zu erheben. Und er muss es wissen. Schließlich ist der graumelierte Vortrinker aus Buje einer der namhaftesten Olivenölproduzenten in Istrien, jener vom mediterranen Klima verwöhnten Halbinsel im Norden Kroatiens.
Textauszug: Eine Landschaft wie gemalt, Städte wie aus dem Bildbuch und das Meer so tief blau, als hätte jemand sämtliche Tintenfässer der Welt hier ins Wasser geschüttet. Dazu von der Sonne verwöhnt, mit herrlichen Stränden und mit einer imposanten Inselwelt gesegnet: Keine Frage, Dalmatien gehört nicht von ungefähr zu den beliebtesten Ferienregien an der kroatischen Küste. Allen voran Dubrovnik, das zu Recht als Perle der Adria gilt. Der unvergleichliche George Bernard Shaw beschrieb die 48.000-Seelen-Gemeinde einst als „das Paradies auf Erden“. Entgegen der lobenden Worte des irischen Literaturnobelpreisträgers ging es in der langen, bewegten Geschichte von Dubrovnik allerdings nicht immer paradiesisch zu.
Textauszug: Wenn die ersten Schneeflocken fallen, verwandeln sich die Hochtäler im Fürstentum Liechtenstein in ein weißes Winterparadies. Sogar die sonst eher öffentlichkeitsscheuen Mitglieder der Fürstenfamilie lassen es sich dann nicht nehmen, die Bretter unterzuschnallen, um den großen Skispaß in dem kleinen Land zu genießen. Wohl wissend, dass hier wenig Trubel herrscht und Pistenvergnügen abseits des großen Rummels anderer Wintersportziele garantiert ist. Auf 1.600 Meter über dem Meer lädt das beschauliche Malbun zu ausgelassenem Schneetreiben. Am Ende des Malbuntals schmiegt sich der mit dem Schweizer Gütesiegel „Familien willkommen“ ausgezeichnete Ferienort in die Berge. Von Skihängen umgeben, abseits vom Durchgangsverkehr und an Wochenenden und in den Schulferien autofrei, ist er ein ideales Wintersportrevier für Familien.