Textauszug: Mit 66,5 Kilometern mutet Belgiens Nordseeküste eher beschaulich an. Dennoch erfreut sich das Transitland im Dreieck zwischen Deutschland, Frankreich und den Niederlanden seit jeher einer großen Bedeutung für die Schifffahrt. Durchzogen wird das Land durch eine Reihe an bedeutenden europäischen Wasserwegen. Allen voran durch den Canal du Centre, der Lebensader der Provinz Hennegau. In Strépy-Thieu ragt direkt an dem mehr als 200 Jahre alten Kanal ein gigantischer Betonklotz gen Himmel. Wie ein gestrandetes Raumschiff wirkt das Schiffshebewerk unweit der Provinzhauptstadt Mons – und doch ist das monumentale Bauwerk der Stolz einer ganzen Region.
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Textauszug: Es gibt Regionen und Städte, die trotz aller Reize nur wenig bekannt sind. Zu diesen weitgehend unbeachteten Stücken Europas zählt fraglos der Hennegau. Die französischsprachige Provinz im Südwesten Belgiens fristet ein wenig ein Mauerblümchendasein, obwohl dieser Teil der Wallonie fraglos anderes verdient hätte. Die einstige Montanregion hat vergleichbar dem Ruhrgebiet einen gewaltigen Strukturwandel durchlebt. Längst bestimmen weder Zechen noch qualmende Schornsteine das Landschaftsbild. Stattdessen kann Hainut, so der französische Name für den Hennegau, mit ganz besonderen Pfunden wuchern: Von den 13 Bauwerken, Einrichtungen und Landstrichen Belgiens, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurden, befinden sich nicht weniger als neun in der Region rund um die charmanten Städte Mons und Tournai.
James Bond tut es für England. Der gemeine Däne soll es ebenfalls für Staat und die Krone tun. Sowohl 007 als auch die Bewohner des skandinavischen Königreichs haben scheinbar dieselbe Mission: ihr Vaterland zu retten. Der wohl berühmteste Geheimagent der Welt tut dies in der Regel mit Raffinesse, technischem Schnickschnack und vollem Körpereinsatz. Letzterer wird auch von den Dänen gefordert. Denn auch sie sollen eine Gefahr von ihrer Heimat abwenden, die Gefahr, dass Dänemark ausstirbt. Vor dem Hintergrund der niedrigsten Geburtenrate seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten möchte ein dänischer Reiseanbieter seinen Landleuten nun verstärkt Wochenendtrips als eine Art Lustreise schmackhaft machen. Schließlich belegen Studien, dass 46 Prozent der Dänen mehr Sex auf Städtereisen haben als während des normalen Alltags.
Textauszug:Vor dem Kopenhagener Rathaus spielen die gleichen peruanischen Indianer wie in allen größeren Städten und Metropolen der Welt. Vielleicht ist es ein völlig subjektiver Eindruck, doch das Gesicht des Panflötenspielers wirkt irgendwie vertraut. Vielleicht reist er einem hinterher oder dieses Musikermodell wurde gleich hundertfach erfolgreich geklont. Rund um den Rathausplatz in der dänischen Hauptstadt scheint unter den Häuserbesitzern eine Art Wettbewerb ausgebrochen zu sein, wer es schafft, die meisten Werbetafeln und Leuchtreklamen an seiner Fassade anzubringen.
Textauszug: Eher rar gesät sind die Tage, an denen in Kopenhagen die Quecksilbersäule auf mehr als 30 Grad Celsius ansteigt. Und doch gibt sich die dänische Kapitale ganz cool, ja, im wahrsten Sinne des Wortes sogar eiskalt. Zumindest in der Løngangsstræde. Denn hier, im Herzen der Altstadt, wartet nun ganzjährig eine besondere Art der Abkühlung darauf, entdeckt zu werden – und dies nicht nur an heißen Sommertagen: Die „Absolut Icebar Copenhagen“ – Väterchen Dauerfrost lässt grüßen!
Textauszug: Eine Minute – das klingt nach einem kurzen Vergnügen. Nur 60 Sekunden geht es in die Luft. Okay, eine weitere Minute steht noch an. Die Hände halten sich an den Gummi ummantelten Türrahmen fest. Der Wind bläst unaufhörlich. Dann folgt das Zeichen. Ein kleiner Hechtsprung ins Nichts und schon wird der Traum vom Fliegen Wirklichkeit. Die Grundhaltung ist einfach: Ein leichtes Hohlkreuz, die Arme im 90 Grad Winkel neben dem Kopf. Jede noch so kleine Veränderung der Körperhaltung verändert die Position in der Luft. Wobei niemand Angst haben muss, im zum Teil verglasten Windtunnel unkontrolliert umher zu irren oder gar abzustürzen. Zum einen, weil ein Fluglehrer immer mit dabei ist und gegebenenfalls sofort eingreifen könnte, zum anderen, weil ein jeder schon nach den ersten zehn, 15 Sekunden ein gutes Gefühl dafür entwickelt, was beim Indoor-Skydiving in Bottrop machbar ist und was nicht.
Textauszug: Diese Schmatzen und Gluckern will nicht aufhören. Der graubraune Schlick hält die Füße fest umschlossen und will sie scheinbar nur widerwillig loslassen. Nur mühsam geht es teilweise voran. Knöcheltief, teilweise sogar bis an die Waden reicht die schlammige Masse. Wind und Wellen haben bizarre Muster in die endlosen Weiten des Wattenmeeres gemalt. In der Luft liegt ein bizarrer Duft. Ein wenig fischig, ein wenig moderig. Die Jade, eine zwei Zentner schwere Statue, die von Beuys-Schüler Anatol Hatzfeld in den 1970er Jahren geschaffen wurde, zeigt mir ihrem nackten Busen auf Jadebusen. Der ein wenig klapperig wirkende Stuhl von Kaiser Butjatha am zwei Kilometer langen Strand von Dangast ist von vielen Fluten gezeichnet, während ein steinerner, mehr als drei Meter hoher Phallus von Eckart Grenzer zu rufen scheint: „Seht her, wie fruchtbar das Watt hier ist!“
Textauszug: Getrübt wird die Idylle nur durch das gelegentliche Rattern der Züge und durch die Autos auf der Bundesstraße B9, die in vielen Teilen parallel zur Trasse verläuft. Ansonsten gehört der Rheinradweg insbesondere zwischen Bingen und Koblenz fraglos zu den attraktivsten Radwegen in Deutschland. Das so genante Obere Mittelrheintal, das 2002 von der UNESCO in den Status des Welterbes erhoben wurde, besticht durch den Gegensatz von der Urgewalt auf der einen und der anmutigen Sanftheit des Flusses auf der anderen Seite.
Textauszug: Selbst sonst so elegante Damen blicken entspannt auf das, was einmal als Frisur bezeichnet werden konnte. Wohl wissend, dass alle Frauen nach einem kurzen Spaziergang während der bisweilen stürmischen Herbsttage auf der Nordseeinsel Borkum eine ähnlich zersauste Haarpracht aufweisen. Vermutlich ist dies auch der Grund, warum das 36 Quadratkilometer große Nordseeheilbad die gefühlt größte Friseurdichte Deutschlands aufzuweisen hat. Motto: Gerade im Herbst gibt es immer etwas zu tun.
Textauszug: Der Eingang wirkt eher unscheinbar. Kaum sind die Stufen des Treppenhauses erklommen, fällt das graubraune U-Boot in den Blick. Das Tauchschiff ist in der ersten Etage des eher schlichten Gebäudes im Hamburger Stadtteil Stellingen gestrandet, und doch kann man nach Betreten des Unterseebootes in eine ganz ungewöhnliche Welt mit einem Feuerwerk aus grellen und bunten Farben abtauchen. Und dies ohne Druck auf den Ohren oder Angst, seekrank zu werden. Ein kauziger Hamburger Kapitän gibt letzte Anweisungen als Einstimmung auf ein Abenteuer, bei dem nicht nur die Artenvielfalt der Unterwasserwelt im Blickpunkt steht.
Textauszug: 9 Uhr – Frühstück im Mutterleib